PSYCHIATRIE IN SACHSEN - DAS JAHR 1990

Einführung

In der DDR war es nicht möglich, selbständige Vereine zu gründen und anzumelden. Anfang 1990 gab es die ersten Initiativen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Psychiatrie, von Betroffenen und Angehörigen, die eigenen Interessen und Ziele wahrzunehmen und unter der Rechtsform eines eingetragenen, gemeinnützigen Vereins Projekte und Angebote hauptsächlich in der komplementären psychiatrischen Versorgung aufzubauen.

Als einer der ersten Vereine in Leipzig wurde am 10. Februar 1990 der Verein zur Wiedereingliederung psychosozial geschädigter Menschen e.V. gegründet. Die Initiative war von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Geschützten Wohnheims am Bezirkskrankenhaus Leipzig-Dösen ausgegangen. Bereits am 29. Dezember 1989 war der Antrag auf Genehmigung zur Gründung eines gemeinnützigen Vereins beim Rat des Stadtbezirkes Leipzig-Südost gestellt worden. Am 30.3.1990 wurde der Verein als Nummer 3 im Vereinsregister des Amtsgerichtes Leipzig registriert und am 31. Mai 1990 auf Beschluss des Bezirkstags Leipzig als gemeinnützig anerkannt.



In Leipzig und vielen anderen sächsischen Städten gründeten sich Vereine, darunter Das Boot e.V. – Aktion psychosoziale Hilfe und Selbsthilfe (Leipzig, 17.3.1990), die Psychiatriebetroffeneninitiative Durchblick e.V. (Leipzig, 18.4.1990), der Verband der Angehörigen und Freunde psychisch Kranker e. V. (26.4.1990, Dresden, )der Psychosoziale Trägerverein Dresden e.V. (Dresden, 28.6.1990), VIP Chemnitz e.V. (Chemnitz, Juni 1990), Partner für psychisch Kranke e.V.(Plauen, Dezember 1990).

Die neuen Leipziger Vereine und Initiativen gingen am
18. August 1990 zum Tag der Leipziger Sozialpsychiatrie an die Öffentlichkeit.  

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